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Eigentlich wollte ich nie APS …

Vorbemerkung: Wirklich brauchbare Beispielfotos, also unbearbeitete Rohdateien in Originalgröße, würden die Grenzen meines Webspace sprengen; hierfür sei auf einschlägige Sites wie www.dpreview.com verwiesen. Meine eigenen Bilder mit der D70 finden sich außer auf meinen Galerie-Seiten (erste Versuche etwa hier) vor allem in meinem flickr-Stream.

Und ins Blog ausgelagert: Nachträge und Update im April 2006

Wenige Monate mit der kleinen Pentax genügten. Dann war klar: Die Art und Weise, wie die Digitalfotografie meinen Workflow beschleunigt, möchte ich nicht mehr missen. Und als dann Nikon Ende 2003 eine digitale Reflex in der 1000-Euro-Klasse ankündigte, während die vollformatigen Kodaks keine Anstalten machten, in akzeptable Preisregionen vorzudringen, kam ich trotz aller Vorbehalte gegen filigrane Kameragehäuse mit Chips im schäbigen APS-Format doch wieder ins Grübeln. Beim Grübeln blieb es dann nicht lange … Und nachdem ich die DSLR jetzt ein Jahr in Betrieb habe, ist es höchste Zeit für die dritte Folge meiner Digitalkamera-Miniserie. Wer die technischen Details überspringen will: Hier gibt's grundsätzliche Erwägungen zur fotografischen Digitalitis.

Inhalt:

D70 oder D100? Zusätzliche Objektive?

Bedienung

Bildqualität und Optimierung

Dynamik, ganz praktisch

Sinnvolles Zubehör

Kein Fazit

D70 oder D100? Zusätzliche Objektive, und wenn ja, welche?

Nach Lektüre aller verfügbaren Vorberichte (Nikons Neue getestet hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand) stellte sich zunächst die Frage, ob es wirklich die D70 sein sollte oder doch eher die D100 mit ihrer Spiegelvorauslösung, Abblendtaste auch für manuelle Optiken und der Option, sie mit dem Zusatzbatteriepack in Größe und Gewicht zumindest in die Nähe echter Kameras zu bringen[1]. Aber eine nach meinen Vorlieben gewichtete Excel-Tabelle mit allen für mich relevanten Eigenschaften ergab dann doch leichte Vorteile für die Kleinere, was sich letztlich im praktischen Gebrauch bestätigte, denn fast alle Defizite der D70 erwiesen sich als tolerierbar:

Die Abblendtaste benutze ich auch mit meinen wenigen AF-Optiken kaum, denn der Sucher ist ohnehin klein und dunkel (im Vergleich etwa zur F4, wohlgemerkt; besser als jeder mir bekannte EVF ist er allemal). Und die Verwacklungsproblematik ohne Spiegelvorauslösung habe ich mit all meinen gängigen Objektiv-/Stativ-/Stativkopf-Kombinationen mit einem anderen Gehäuse bereits vor dem Kauf und später nochmals mit meiner D70 penibel durchgetestet – mit dem Resultat, dass lediglich der Balgen und das 300er mit Konverter in den kritischen Verschlusszeitbereichen (1/30 bis 1/2 sek.) nicht sinnvoll benutzbar sind; alle Makro-Objektive etwa reproduzieren auch ohne SVA über den gesamten Belichtungszeitenbereich feine Strukturen ohne erkennbare Wackler.

Die Vorteile der D70 gegenüber der D100 hingegen kommen mir häufig entgegen – vor allem die Synchronzeit von 1/500 sek. (statt 1/180), die auch das Blitzen draußen mit leidlich großen Blendenöffnungen erlaubt, sowie die Tatsache, dass sich mit der D70 endlich auch das interne Blitzgerät sinnvoll nutzen lässt: es ist manuell über 5 Blendenstufen in der Leistung regelbar. Damit zündet es nicht nur anstandslos eine beliebige drahtlose Blitzanlage, ohne selbst zu großen Einfluss auf die Belichtung zu nehmen, sondern es lässt sich auch kontrolliert als Aufheller einsetzen. Zwar liefern dabei auch die neumodischen TTL-Systeme – natürlich nur mit AF-(D)-Optiken – eine halbwegs passable Trefferquote, aber mit etwas Erfahrung ist die vollständig manuelle Blitzsteuerung einfach zuverlässiger, dazu berechen- und wiederholbar.

Angenehm gegenüber der D100 (dieser Punkt ging mangels Erfahrung damals noch nicht in die Excel-Tabelle ein) ist auch, dass der Betriebsartenwahlschalter dank einiger blödsinniger Motivprogramme keinen Platz mehr für Weißabgleich etc. hat und daher mit Gewebeband dauerhaft bei M fixiert werden kann. Wie man solche Schalter arretierbar konstruiert, könnte Nikon in der eigenen Modellgeschichte an etlichen Beispielen studieren; dieser hier verstellt sich sehr leicht, wenn die Kamera hochkant in die Fototasche rutscht.

 
Nicht schön, aber nützlich: Da Nikon leider den Sperrknopf vergessen hat, sollte man das Betriebsartenwahlrad anderweitig auf seiner einzig sinnvollen Position M arretieren.
 

Aus der Reihe von Set-Angeboten habe ich mich zunächst für das nackte Gehäuse entschieden, denn die theoretisch attraktive Variante mit dem 18-70er entfiel gleich nach dem ersten „Begrabbeln“: Dieses so genannte Objektiv läuft fabrikfrisch bereits hakeliger, als man es von einem richtigen Nikkor nach drei Wochen im Sandsturm erwarten würde, und Kollegen bestätigten mir, dass auch die optische Leistung es eher für die Nutzung als Gehäusedeckel prädestiniert. Da die Scharfstellung auf der Mini-Mattscheibe allerdings trotz Fokussierhilfe vergleichsweise lästig ist, habe ich zumindest für Schnappschüsse noch zwei gebrauchte AF-D-Optiken erstanden: ein 2,8/24 als Normal- und ein 60er Makro als Porträtbrennweite, mit denen dann sogar der kameraeigene Belichtungsrater[2] funktionieren würde – wer's braucht … (Übrigens ersetzt letzteres — optisch ein Traum, mechanisch weniger — kein Manuellfokus-Makroobjektiv: Sein Schneckengang ist flottem AF zuliebe so kurz übersetzt, dass es zumindest im mittleren Entfernungsbereich ausschließlich für automatische Scharfeinstellung geeignet ist; manuell bedarf es nur geringster Drehungen, um von „scharf“ zu „völlig unscharf“ zu wechseln.)

 
Eine Sorge weniger: Das 35mm-Shift-Objektiv ist trotz des Pseudoverlängerungsfaktors 1,5 immer noch gut zu gebrauchen. Der Halbformat-Chip erlaubt nämlich die Ausnutzung des Verstellwegs in alle Richtungen, was schicke Panoramen ermöglicht. Bei Blende 5,6 (Beispielbild) ist noch mit etwas Vignettierung bei den extremen Verschiebungen zu rechnen, mit kleineren Blendenöffnungen ist das jedoch kein Thema mehr.

(Einschub im August 2005: Als Universal-Objektiv ergänzt neuerdings ein Tamron 2,8/28-75 meine Ausrüstung, das bei sehr ordentlicher Lichtstärke den wesentlichen Brennweitenbereich für spontane Familien- und Ausflugsfotografie abdeckt und gemessen an Nikon-Maßstäben sehr preisgünstig ist. Für eine ausführliche Besprechung ist es noch zu früh; aber der erste Eindruck ist recht gut, und es harmoniert in Größe und Gewicht nahezu perfekt mit der D70. Eine Datei mit ersten Testbildern finden Sie hier.)

Bedienung

Die  D70 liegt trotz ihres erheblichen Untergewichts (für meinen Geschmack fehlen ihr ein knappes Kilo und außerdem zwei, drei Zentimeter in der Höhe) erstaunlich gut in der Hand – erst ab dem 180er vorn dran wird's unausgewogen –, und fast alle Funktionselemente sind dort, wo man sie erwartet; auch den Hochformatauslöser meiner F4s vermisse ich kaum einmal. Die bescheidenen Abmessungen erlauben es zudem, die Fahrrad-Lenkertasche zweistöckig zu bepacken. Als störend empfinde ich vor allem zweierlei: Beim Wechsel zwischen AF- und MF-Objektiven wechselt auch die Blendenregelung (bei AF zwingend am Kameragehäuse, wo sie rein logisch nichts zu suchen hat); und man kann leider nicht festlegen, welche Aufnahmeparameter beim Ausschalten gespeichert werden sollen und welche nicht (besonders für die CCD-Empfindlichkeit und – bei JPG-Speicherung – den Weißabgleich wäre das sehr praktisch).

Ansonsten ist die Bedienung der Kamera ausgesprochen angenehm. Nach kurzer Eingewöhnung lassen sich sämtliche relevanten Einstellungen auch blind vornehmen, alle Funktionen arbeiten schnell und zuverlässig, und die Menüs sind sehr übersichtlich. Nicht dass man letztere oft bräuchte: Einmal alle Bildparameter wie Farbsättigung, Schärfen und Kontrast auf „neutral“ oder „aus“ gestellt (wofür gibt's RAW-Konverter?), und man kann die D70 komplett über die wenigen, sinnvoll belegten und gut definierten Tasten und Rädchen steuern – auch mit Handschuhen. Einzig die Leistungsregelung des internen Blitzes (bei mir standardmäßig 1/8, meist genug für dezente Lichtpunkte bei Seitenlichtporträts) erfordert noch etwas Tipperei; immerhin „merkt“ sich die Kamera, welchen Menüpunkt man zuletzt aufgerufen hat.

Überaus wertvoll im täglichen Gebrauch ist der große und helle Bildschirm, vor allem zur Beurteilung der Belichtungsgenauigkeit mithilfe des präzisen Histogramms. An dieses Hilfsmittel habe ich mich schnell gewöhnt; inzwischen packe ich den Handbelichtungsmesser in Standardsituationen erst gar nicht mehr aus, sondern schätze die Belichtung, prüfe das Histogramm der ersten Aufnahme und korrigiere gegebenenfalls. Das ist allerdings nicht oft nötig, denn die letzte Viertelblende kann man notfalls auch noch im RAW-Konverter nachjustieren. Und auch die Anzeige der Spitzlichter, nur einen Daumendruck neben dem Histogramm, ist sehr sinnvoll. Die Bildschärfe auf dem Monitor beurteilen zu wollen ist allerdings auch bei stärkster Zoomstufe zum Scheitern verurteilt: Meist wird nicht klar, welche Unschärfe dem Bild selbst und welche lediglich der schnell zerkratzten Monitorabdeckung geschuldet ist.

A propos RAW: Die interne Datenverarbeitung der D70 ist schnell genug, um auch Rohdateien in rascher Folge aufzuzeichnen; der Puffer reicht zwar nur für 4 Bilder, aber das Schreiben auf CF-Ultra-Karten geht rasant vonstatten, und sogar mit lahmen Microdrives bleibt das Tempo erträglich. Insofern gibt es kaum einen Grund, die JPG-Komprimierung gleich in der Kamera erledigen zu lassen – man begäbe sich damit bloß der enormen Vorteile, die das 16-bit-Format bei der finalen Tonwert- und Belichtungsabstimmung am Rechner bietet, sei das in Photoshop CS oder in Nikon Capture. Letzteres ist übrigens auch bei vorhandenem Photoshop eine durchaus sinnvolle Zusatzinvestition, da sich die Kamera damit wunderbar fernsteuern lässt (sehr nützlich zum Beispiel für Composings aus mehreren Einzelbelichtungen ein und desselben Bildausschnitts: kein versehentliches Anstoßen des Kameraaufbaus mehr beim Ändern der Verschlusszeit). Schade nur, dass die Bilder bei Nutzung des Control-Moduls zwingend auf den Rechner übertragen werden, statt auf der Speicherkarte zu bleiben; dafür würde man sich seitens der Kamera USB 2.0 wünschen. Als Standalone-Bildbearbeitung eignet sich Capture weniger: Sein Editor-Modul (bei mir in der Version 4.1.0) läuft auf noch so flotten Maschinen, ob unter Win XP oder Mac OS X, grundsätzlich provozierend lahm. (All meine Nikon-Software läuft übrigens auf dem Apple noch schlechter als auf einem vergleichbaren PC; sie scheint nur sehr halbherzig für OS X umkompiliert zu sein.) Der Fernsteuerungs-Teil dagegen ist anspruchslos; wenn der alte Laptop noch in die Fototasche passt, muss er also nicht ausrangiert werden. Wunschzettel für die nächste Generation: Capture Control ohne erzwungenen Bildertransfer in einer Version für PocketPC oder PalmOS, um die Fernsteuerung bequem auch bei schlechtem Wetter nutzen zu können.

Beim Stichwort „Fernsteuerung“ sei auch der Infrarot-Signalgeber ML-L3 erwähnt. Da die D70 kein Drahtauslöser-Gewinde hat, ist dieses kleine, erschwingliche Zubehör Pflicht für jeden, der vom Stativ fotografiert. Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, ist die Bedienung bei Langzeit- und Mehrfachbelichtungen sogar angenehmer als die eines klassischen Drahtauslösers. (Beim Fixieren des Moduswahlschalters wie oben beschrieben ist darauf zu achten, dass man den IR-Empfänger am Kameragehäuse nicht abdeckt, siehe Foto oben.) Und gegenüber der Fernbedienung vom Rechner hat die IR-Methode den Vorteil, dass auch die B-Einstellung nutzbar ist (bis 30 Minuten), während Capture nur die Kamera-Zeiteinstellungen bis 30 Sekunden steuert.

Recht ärgerlich finde ich, dass es offensichtlich unmöglich ist, bewegliche Teile so zu konstruieren, dass man sie nicht verlieren kann. Das betrifft die Abdeckung der USB-Buchse (bei mir bereits umständehalber durch Gewebeband ersetzt) ebenso wie den transparenten „Bildschirmschoner“, den ich nach zweimaligem glücklichen Wiederfinden festgeklebt habe. Vielleicht sollte Nikon seine DSLRs gleich mit einer kleinen Rolle Duck Tape bündeln?

Bildqualität und Optimierung

Mein Standard-Sprüchlein, wenn ich auf die Qualität der D70 angesprochen werde, lautet ungefähr: „Im Rahmen ihrer Möglichkeiten liefert sie hervorragendes Rohmaterial.“ Will sagen: Zwar leidet sie an der prinzipiellen Schwäche aller aktuellen Digitalen, was das Dynamikverhalten angeht – Außenaufnahmen bei bedecktem Himmel sind kein Problem, während Motive mit hohen Kontrasten sich nur mit gewissem Aufwand bei Fotografie und/oder Nachbearbeitung zufrieden stellend abbilden lassen. Doch ansonsten sind die Rohdaten für mein Empfinden von hoher Qualität. Wenn man also den CCD penibel belichtet (ebenso präzise wie ein Dia und mit ebensolchem Augenmerk auf die Spitzlichter; vom Belichtungsspielraum etwa eines C41-Films kann der Digitalfotograf nur träumen), möglichst das RAW-Format verwendet (außer ggfs. für statische Motive, die Mehrfachbelichtungen zulassen; mehr dazu hier) und der Bilddatei noch ein paar Minuten Optimierung in der Lieblings-EBV-Software gönnt, dann erhält man aus der D70 mit überschaubarem Aufwand Resultate, die durchaus auch knackscharfe, tonwertreiche Großvergrößerungen zulassen.

Meine typischen Arbeitsschritte beim Optimieren eines RAW-Bildes: Im Konverter (meist das Photoshop-Plugin ACR, seltener Nikon Capture) wird der Weißabgleich justiert (der an der Kamera, solange ich RAW speichere, der Einfachheit halber auf „Automatik“ eingestellt bleibt; für kritische Serien fotografiere ich einmalig eine Grau- oder Farbkarte mit) und eventuell die Belichtung behutsam korrigiert – maximal im Bereich einer Viertelblende. (Je nach Motiv muss zusätzlich noch in der Schattendurchzeichnung nachgebessert werden; Details dazu folgen hier.) Habe ich mehrere Bilder unter gleichen Bedingungen gemacht, übertrage ich als Nächstes die Weißabgleichs-Werte auf die übrigen Fotos (in Photoshop geht das schon im Bildbrowser unter „Automatisieren“). Aus dem Konverter übertrage ich das Bild unter Beibehaltung der vollen 16-Bit-Farbtiefe nach Photoshop, um dort Feinkorrekturen der Tonwerte vorzunehmen, normalerweise in einer Einstellungsebene, weil das Ergebnis so reversibel bleibt. (Mit Einstellungsebenen kann man zudem ruhig etwas stärker korrigieren und dann über die Ebenendeckkraft abregeln, bei Bedarf auch partiell mit einer Ebenenmaske.)

Stimmen die Tonwerte, wird eine neue resultierende Ebene erzeugt (am schnellsten: neue leere Ebene über der bis dato obersten Ebene erzeugen und Apfel bzw. Strg + Alt + Shift + E drücken, um die addierten Inhalte aller sichtbaren Ebenen hineinzukopieren) und dupliziert, um zu schärfen. Hier bietet es sich an, ein wenig mit den Möglichkeiten von Alphakanälen zu experimentieren: Kopieren Sie das gesamte Bild in einen Alphakanal, und laden Sie diesen als Auswahl (nachdem Sie den Alphakanal je nach Bild und Geschmack noch invertiert, weichgezeichnet, mit Filtern wie „Leuchtende Konturen“ behandelt, … haben). Zurück auf der duplizierten Bildebene wenden Sie dann die Unscharfmaske mit recht hohen Prozentwerten auf die Auswahl an. Auch hier gilt wieder: Wo's nicht passt, kann man die Ebenendeckkraft reduzieren oder mit weichem Pinsel und niedriger Deckkraft in eine Ebenenmaske malen. <Buchtipp> Für jeden, der tiefer in RAW-Verarbeitung und  Ebenen-Techniken einsteigen möchte, lohnt sich die Lektüre von Bettina und Uwe Steinmüllers „Die digitale Dunkelkammer“ aus dem dpunkt-Verlag. </Buchtipp>

Dynamik, ganz praktisch

Zwischen reinem Schwarz und reinem Weiß kann die D70 einen Bereich von zirka acht bis neun Blenden darstellen, so meine Pi-mal-Daumen-Kalkulation. Zumindest einer RAW-Datei lassen sich in den Tiefen meist noch Informationen entlocken, während Überbelichtungen grundsätzlich irreversibel sind. Praktisch bedeutet das: Belichten Sie bei starken Kontrasten gerade so knapp, dass die hellen Partien noch genug Zeichnung haben; öffnen Sie die RAW-Datei aus dem Konverter einmal normal und einmal mit beispielsweise +2 Blenden Belichtungskorrektur. Legen Sie die hellere Datei als Ebene über die dunklere, und maskieren Sie die Lichter. Wenig Aufwand, großer Nutzen:

 
Das linke Bild ist unbearbeitet aus der RAW-Datei konvertiert. Für die Variante rechts habe ich eine zweite Ebene mit einer +2-Korrektur darüber gelegt, diese in einen Alphakanal kopiert, weichgezeichnet und die invertierte Auswahl als Maske genutzt. Falls Ihnen das Foto irgendwie unscharf vorkommt: Das ist lediglich das normale Aussehen einer RAW-Datei ohne kamera- oder photoshopseitiges Nachschärfen, durch die WWW-taugliche Skalierung und JPG-Kompression noch verstärkt.

Diese Methode stößt allerdings irgendwann an ihre Grenzen; beispielsweise bei Nachtaufnahmen beleuchteter Industrieanlagen. Wer in solchen Situationen daran gewöhnt ist, beispielsweise modernes Farbnegativmaterial kräftig überbelichten zu können, ohne dass zuviel Information in und um die Lichter herum verloren geht, der könnte mit einer Digitalen verzweifeln. Könnte: Denn wenn die Kamera ohnehin auf einem Stativ steht, bietet es sich an, umfangreiche, fein abgestufte Belichtungsreihen anzufertigen, um das gesamte Tonwertspektrum des Motivs abzubilden, und diese hinterher zu einem einzelnen Bild zu verrechnen. (Wie ich nach einigem Experimentieren feststellte, machen das außer mir noch andere Leute; und was ein anständiger Trend ist, hat auch einen Namen, hier DRI für Dynamic Range Increase.) So belichte ich beispielsweise für winterliche Nachtaufnahmen im Hamburger Hafen bei 200 ASA und Blende 5,6 Reihen von 1/4 Sekunde bis zwei Minuten[3]; je nach Lust und Zeit in Abstufungen von 1/3 bis einer Blende, die mittleren Werte auch mehrfach.

Ein derartiger Kontrastumfang ist mit einer einzelnen Belichtung nicht reproduzierbar. Hier bietet es sich an, üppige Belichtungsreihen anzufertigen und in geeigneter Form zu verrechnen. Mehr Beispielfotos (für beide unten beschriebenen Methoden) gibt es hier.

Zur Verrechnung dieser Reihen gibt es mehrere Möglichkeiten:

* Man legt die einzelnen Belichtungen wiederum in Photoshop als Ebenen übereinander (dunkelste unten) und maskiert sukzessive die helleren Partien (das lässt sich in Grenzen automatisieren, siehe hierzu die ausgefeilten Photoshop-Aktionen „Contrast Blending“ von Erik Krause). Vorteil: Maximale Kontrolle über die (Zwischen-)Resultate, jederzeit feinste Korrekturen auf jeder einzelnen Ebene/Belichtungsstufe möglich. In Photoshop CS geht nahezu alles auch in 16 bit. Nachteil: Zeitaufwendig und rechenintensiv, gigantische Dateigrößen (ein halbes Gigabyte pro Bild ist schnell erreicht).

* Flotte Alternative: Man speichert die Belichtungsreihe als JPGs (entweder gleich in der Kamera, dann aber mit fixem Weißabgleichswert, oder aus dem RAW-Konverter heraus) und nutzt das Freeware-Programm „NoiseRemove“ von Stephan Stoske zur Vermittlung aller Dateien. Diese Software, die eigentlich dazu gedacht ist, in Serien gleicher Belichtungen das Rauschen zu minimieren, erzeugt z.B. bei Nachtaufnahmen aus einer Belichtungsreihe über 10 bis 12 Blenden eine einzelne PICT-Datei mit üppigem Tonwertumfang bei eher flachem Kontrast, der sich mit etwas Nachbearbeitung in Photoshop noch verlustarm anheben lässt. (Häufig passt hier folgende Methode: Ebene duplizieren, über einen Alphakanal des Gesamtbildes die Spitzlichter maskieren und die obere Ebene auf „Negativ multiplizieren“ setzen.) Vorteil: schnell, einfach, vergleichsweise geringe Dateigröße. Nachteil: Nur in Grenzen und nicht mehr nachträglich steuerbar (um die Gewichtung zu verschieben, kann man etwa mehrere Kopien ein und derselben Belichtungsstufe verrechnen lassen; im Idealfall erzeugt man diese Kopien gleich bei der Aufnahme, denn das mindert zusätzlich das Rauschen).

Sinnvolles Zubehör

Neben dem bereits erwähnten Infrarotauslöser sollte zu einer D70-Grundausstattung folgendes gehören:

Ein zweiter Akku (obwohl seine Kapazität wirklich beeindruckend ist – auch bei Minusgraden und Belichtungszeiten bis zu einigen Minuten sind mehrere hundert Bilder drin. Aber die Vorwarnzeit ist minimal: Sobald das Display nicht mehr „ganz voll“ anzeigt, bleiben nur noch ein, zwei Dutzend Auslösungen).

Reinigungsflüssigkeit und -stäbchen für das dem CCD vorgesetzte Anti-Aliasing-Filter, dazu möglichst das D70-Netzteil. Das Filter schmutzt nämlich ziemlich schnell ein, und zirka alle zwei Monate beschließe ich, erstmal keine Lust mehr auf den Photoshop-Reparaturpinsel zu haben.

Sinnvoll ist auch ein weiteres Blitzgerät. Zwar ist die Leistung des eingebauten zumindest in Innenräumen schon recht brauchbar, aber es sitzt zu dicht an der optischen Achse, um als Hauptlicht geeignet zu sein. Wenn man auf die TTL-Spielereien verzichten kann, ist für vergleichsweise kleines Geld das SB30 eine gute Investition. Das ist so winzig und leicht, dass es nebst dem (relativ teuren, aber ebenfalls empfehlenswerten) Kabel SC17 in die Hemdtasche passt, dabei aber eine Eier legende Wollmilchsau: Es leuchtet mit der eingebauten Streuscheibe fast 100° Bildwinkel aus, hat drei manuelle Leistungsstufen (maximal LZ 22 bei 200 ASA) plus Feinabstufung sowie ein Infrarotfilter zum Zünden einer Blitzanlage, ohne selbst bildwirksam zu werden. Mit besagtem Kabel benutze ich das SB30 etwa entfesselt bei Nahaufnahmen; zur Not geht das mit dem 60er AF sogar ohne jedes Stativ: Kamera in die eine Hand – die AF-Lock-Taste liegt griffgünstig unterm Daumen – und Blitz in die andere. Und die erste Lithium-Batterie hält hier schon seit zwei Jahren und mehreren hundert Auslösungen (ich lagere sie allerdings außerhalb des Blitzgeräts).

Im Rahmen der Besprechung der Pentax Optio erwähnte ich das kleine Klemm- und Tischstativ von Ortec. Für die D70 ist es leider etwas zu schwachbrüstig, vor allem, wenn es darauf ankommt, dass eine Belichtungsreihe absolut deckungsgleich wird. Die bessere, immer noch lenkertaschentaugliche Wahl ist eine Superclamp von Manfrotto, an der man mit einem Gewindebolzen den Kugelkopf des Vertrauens befestigen kann. Die pfiffige Klemme (bester Kauf ist eine Doubleclamp aus zwei gleichen Hälften, die kombiniert beispielsweise auch einem Einbein bombensicheren Halt am Gartenzaun geben) fixiert die Kamera auch mit mittlerer Telebrennweite etwa an einem Geländer, Laternenpfahl oder einer Tischkante, selbst mehrere minutenlange Einzelbelichtungen gelingen exakt passgenau. Dieses Teil gehört eindeutig in die Kategorie „wie konnte ich jemals ohne es fotografieren?“

 
Eine Hälfte der Manfrotto Doubleclamp, hier im Verbund mit einem kleinen Novoflex Magicball. Für Reisende mit leichtem Gepäck eines der besten verfügbaren „Stative“.
 

Als Massenspeicher unterwegs, wenn das Notebook daheim bleibt, nutze ich ein Jobo Giga 2. Das ist eine akkubetriebene 2,5-Zoll-Festplatte mit integriertem Kartenleser und USB-2.0-Schnittstelle, aber ganz ohne Mäusekino und MP3-Abspieloption. Im Vergleich zu ähnlichen Geräten hat das Giga 2 vor allem den Vorteil, vergleichsweise preisgünstig zu sein. Leider entlädt sich der Akku auch bei Nichtbenutzung binnen einer Woche vollständig, und auch am Desktop-Rechner mit seinem potenten Netzteil will die Platte ohne ein Minimum an Akkuladung (zirka eine Viertelstunde) nicht anlaufen.

Kein Fazit

Nach einem Jahr mit der Nikon D70 bin ich zwiegespaltener denn je, was den Stellenwert der Digitalisierung in meinem fotografischen Alltag betrifft. Für gelegentliche berufliche Zwecke ist die elektronische Bildaufzeichnung, keine Frage, unverzichtbar geworden. Aber die allermeisten Fotos mache ich immer noch zu meinem Privatvergnügen, und da sind die Vorzüge weniger eindeutig.

Die angenehmste Seite der Digitalfotografie ist für mich die vergleichsweise bequeme Sichtung und Archivierung: Dias zu rahmen, zu projizieren, einzeln in Hängeregisterhüllen zu stecken und dort später wieder zu finden dauert deutlich länger als das Durchblättern von Bilddateien im Photoshop-Browser und ihre Ablage in nach Jahr, Monat und Thema getrennten Unterordnern nebst anschließendem Backup auf externer Festplatte oder DVD. Und für die Präsentation im Internet, was zurzeit die häufigste Nutzung meiner Fotos ist, entfällt mit der Digitalen der zeitaufwendige Zwischenschritt „Filmscanner“. Postscriptum 2009: Aus heutiger Sicht ist es mir ein Rätsel, wie ich so etwas schreiben konnte. Die digitale Archivierung ist genau so lange bequem, wie man nur einige hundert Dateien aus wenigen Monaten zu verwalten hat. Je mehr Material sich über einen längeren Zeitraum und über mehrere Festplatten hinweg ansammelt (und gern beim Umkopieren bis zur Unleserlichkeit korrumpiert wird), desto einfacher wird es in Relation wieder, den Negativordner durchzublättern.

Aus Sicht des Amateurs, der außer einer Kamera auch noch eine Familie zu ernähren hat, ist es zudem sehr angenehm, dass vor der Archivierung keine nennenswerten Betriebskosten anfallen. Ich kann also ungehemmt experimentieren und schon mal drei, vier Dutzend und noch mehr Belichtungen anfertigen, um ein einziges wunschgemäßes, speichernswertes Bild zu erhalten. (Allerdings halte ich es für essenziell, die Möglichkeit des Experimentierens lediglich als Option zu betrachten und nicht etwa der Versuchung nachzugeben, mit der Digitalen grundsätzlich fünfzig Fotos „irgendwie“ zu machen, statt ein einzelnes Bild penibel zu gestalten.) Wer seine Filmentwicklungen nicht in Rechnung stellen oder zumindest steuerlich geltend machen kann, tut sich analog etwas schwerer mit großzügigem Filmverbrauch.

Soweit zu den Vorteilen digitaler Fotografie. Aus meiner sehr subjektiven Sicht hat sie aber immer noch eine ganze Menge Nachteile:

So bin ich es gewohnt, auf Radreisen schon mal drei Wochen lang für die gesamte Fotoausrüstung mit einer einzigen Mignon-Zelle (für den Handbelichtungsmesser) auszukommen. Eine Digi hingegen setzt für diesen Zeitraum voraus, dass man mindestens ein sperriges Ladegerät, möglichst auch einen zweiten Akku mitschleppt; dazu kommt, will man nicht noch einen vierstelligen Euro-Betrag in Speicherkarten investieren, die mobile Kartenleser-Festplatte, wiederum mit ihrem eigenen Netzgerät, und vielleicht noch der eine oder andere Stromstecker-Adapter. Da ist schnell eine halbe Lowrider-Tasche voll mit Peripherie, und man hat noch kein einziges Objektiv eingepackt.

Empfindlichkeit ist ein weiteres Manko: Meine vollmechanische Reflex kann ich auf Tour folgenlos nahezu beliebig mit Gerüttel auf Wurzelpisten und Benutzung bei schlechtestem Wetter misshandeln, während die Digitale (das gilt für meine kleine Pentax ebenso wie für die D70) sich dabei schon mal „verschluckt“ und dann etwas Zuwendung erwartet: etwa indem ich den Akku herausnehme und nach einiger Wartezeit wieder einsetze – nicht schlimm, aber lästig. Auch AF-Objektive sind offensichtlich sensibler als entsprechende mechanische: Mein 60er Makro brauchte nach längerer Off-Road-Radelei bereits einen neuen Chip. Das ist schon schlimmer: Denn bei einem elektronischen Defekt am Objektiv fällt nicht nur der Belichtungsmesser aus, sondern die Kamera löst damit einfach nicht mehr aus. Übergangsweise hilft dann nur das Abkleben der elektrischen Kontakte am Objektiv, um der D70 eine manuelle Linse vorzugaukeln: Erst dann lässt sich die Blende am Blendenring einstellen. Zu Radtouren werde ich also künftig statt des 60ers das antike 55er mitnehmen.

Bei der DSLR kommt dazu noch das bekannte Problem von Staub auf dem Sensorfilter; man muss also sehr viel vorsichtiger als früher beim Objektivwechsel vorgehen (den man sich mit einem Mindestmaß an Qualitätsansprüchen auf unabsehbare Zeit nicht ersparen kann, denn das Zoom-Objektiv, das akzeptable Abbildungsleistungen mit ausreichendem Brennweitenbereich – sagen wir, KB-äquivalent 24 bis 135 mm –, ordentlichen Makrofähigkeiten und transportablen Abmessungen verbindet, wird nach meinen vorsichtigen Schätzungen in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts noch nicht erfunden).

Tja, und schließlich die Bildbetrachtung: Der teuerste Beamer ist schlicht Sperrmüll gegen einen einfachen Diaprojektor mit ordentlichem Objektiv, noch so aufwendige multimediale Bilderschauen vom PC können dieses Defizit nicht annähernd kompensieren. Wer einmal eine spektakuläre Landschaft auf Agfa Scala oder Fuji Velvia auf einer Leinwand gesehen hat, wird die Digitalfotografie des frühen 21. Jahrhunderts zwangsläufig für eine Notlösung halten. Eine auf ihre Art durchaus attraktive Notlösung, zugegeben. Im Alltagsgebrauch, für Spielereien und Experimente gebe ich sie auch nicht mehr her. Aber für so Unwiederholbares wie Reisedokumentationen wird die D70 auch weiterhin zu Hause bleiben und die FM2 zu ihrem Recht kommen.

Was mich jedoch an derlei moderner Elektronik am meisten stört, fällt in die schwer greifbare Kategorie „Nachhaltigkeit“. Naturgemäß habe ich noch keine Langzeit-Erfahrungen mit den Digitalen. Aber meine erste Nikon-Reflex habe ich vor etwa zwanzig Jahren gekauft und gehe zuversichtlich davon aus, sie auch nach weiteren zwanzig Jahren noch nutzen zu können (Verfügbarkeit konventioneller Kleinbildfilme einmal optimistisch vorausgesetzt); und selbst wenn die D70 das erste Jahrzehnt mechanisch überstehen sollte (der Pentax Optio mit ihrem filigranen, sensiblen Objektivchen gebe ich diesbezüglich eher fünf Jahre), dürfte ich dann vermutlich Schwierigkeiten haben, beispielsweise noch einen passenden Akku zu finden. (Auch die Langzeit-Haltbarkeit der belichteten Fotos ist ein heikles Thema. Ein Dia oder Negativ wird je nach Lagerungsbedingungen früher oder später ausbleichen oder vergilben, es bleibt aber über Jahrzehnte hinweg zumindest erkennbar. Ein digitaler Datensatz hingegen ist entweder lesbar oder eben nicht; und um die Lesbarkeit langfristig sicherzustellen, sollte man sein Archiv zumindest alle paar Jahre auf die jeweils aktuellsten Datenträger umkopieren.) Nun kann man mit etwas gutem Willen sogar das Bedürfnis der Industrie nachvollziehen, ihre Produktlebenszyklen immer weiter zu verkürzen. Aber mein Bedürfnis ist es unter anderem, mich eben nicht ständig an neue Werkzeuge gewöhnen zu müssen, bloß weil „der Markt“ es von mir erwartet; und bei allem, was mit Computern und ihrer Peripherie zu tun hat, wird dieses mein Kundenbedürfnis permanent mit Füßen getreten.

Aber wie sich dagegen wehren? Vermutlich leiste ich selbst mit der Nutzung zweier Digitalkameras einen kleinen Beitrag zum allmählichen Verschwinden der eher auf lange Produktlebensdauer angelegten analogen Fotografie. Denn indem mehr und mehr Fotografen ihre Arbeit ganz oder teilweise digitalisieren, sinkt die Nachfrage nach konventionellen Filmen, die in der Folge immer teurer werden. Das wiederum bestärkt Leute wie mich darin, trotz aller Vorbehalte vermehrt auf digitale Bildaufzeichnung umzuschwenken – et voilá: der klassische Teufelskreis. Bis zu einem gewissen Grade mag die Rückbesinnung auf Qualität statt Quantität eine Antwort sein, will sagen: Lieber etwas weniger (analog) fotografieren, dafür aber überlegt, um die Kosten überschaubar zu halten. Auch aus diesem Grunde bleibe ich auf Reisen, wenn ich also mehr Zeit zum Fotografieren habe als nur die werktägliche halbe Stunde in der Mittagspause, bei der klassischen Fotografie und halte in meinem bescheidenen Rahmen die Nachfrage nach guten Diafilmen aufrecht.



[1] schließlich bleibt für mich Maß aller Dinge, was die Handhabung angeht, das gute alte Abrissbirnchen F4s; sie ist außer auf Radreisen, wo man für 500 Gramm weniger dankbar ist, nach wie vor mein Lieblingswerkzeug.

[2] Speziell die 3D-RGB-Matrixmessung kann ihren Prospekt-Versprechungen nicht gerecht werden. Sie generiert nämlich unabhängig von Farb- und Lichtbedingungen des Motivs immer bloß ein möglichst wohlgeformtes Histogramm. In der Praxis bedeutet das, dass sie bei konventionellen Lichtverhältnissen ungefähr genauso gut schätzt wie ich (was, zugegeben, gegenüber der klassischen 60/40-Methode früherer Nikons schon ein deutlicher Fortschritt für die Schnappschussfotografie ist), während sehr dunkle Motive immer noch ebenso matschig-mittelgrau werden wie sehr helle. Meist jedenfalls – womit auch das Grundproblem derartiger Messmethoden angesprochen ist: Sie sind letztlich völlig unberechenbar. Wenn ich aber während des Fotografierens die von der Kamera gelieferten Belichtungsdaten permanent hinterfragen soll, kann ich sie auch gleich selbst bestimmen.

 

Zwei Beispiele zum Thema RGB-Matrixmessung: Identisches Hauptmotiv, mal vor Reinweiß, mal vor Tiefschwarz. Belichtung nach Zeitautomatik differierte um zwei Stufen.

[3] wenn es schneller gehen soll oder ich die Kamera vom Rechner aus steuere, wird bei 30 Sekunden stattdessen die Empfindlichkeit erhöht; das Rauschen rechnet sich durch die Vermittlung später quasi von selbst wieder raus.