Ein paar Mal während der Nacht wachgeworden, und immer
hats geschüttet. Auch beim Frühstück genießt man nur in lichten
Momenten mehr als 20 Meter Fernblick, der Regen ist unverändert
stark.
Ich präge mir also die kürzeste Straßen-Strecke vom
Markstein zur Ferme-Auberge Kahlenwasen ein und rolle los. Kalt,
nass und scheußlich bis zur letzten Minute der zwei Stunden Fahrzeit.
25,6 km, 675 Höhenmeter
Zwar bin ich darauf eingestellt, den Nachmittag lesend
in der Gaststube der Ferme zu verbringen, aber kurz nach meiner
Ankunft klart es auf umso besser. Zum Glück haben meine knöchelhohen
Radschuhe dem Dauerregen standgehalten (wahrscheinlich die wasserabweisende
Wirkung einer mittlerweile homogenen Schlammschicht): So können
sie sich als Wanderstiefel bewähren, als ich, diesmal nur mit der
Fotoausrüstung behängt, noch einmal auf den Petit Ballon steige.
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Die Aussicht Richtung Hauptkamm ist beeindruckend:
Oberhalb etwa 1000 Metern ist alles in dichte Wolken gehüllt, unterhalb
dessen sind die Farben der Landschaft so frisch und klar, wie sie
nur ein herbstlicher Regenguss zaubern kann.
Trotz wiederum starken Windes und beißender Kälte
(alles Windabweisende in meiner Reisegarderobe hängt zum Trocknen
in der Ferme) tummle ich mich ein, zwei Stündchen am Gipfel und
rücke den Schönheiten der Natur mit der Kamera auf den Pelz.
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