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Vogesen: Etappe 4

Ein paar Mal während der Nacht wachgeworden, und immer hat’s geschüttet. Auch beim Frühstück genießt man nur in lichten Momenten mehr als 20 Meter Fernblick, der Regen ist unverändert stark.

Ich präge mir also die kürzeste Straßen-Strecke vom Markstein zur Ferme-Auberge Kahlenwasen ein und rolle los. Kalt, nass und scheußlich bis zur letzten Minute der zwei Stunden Fahrzeit.

25,6 km, 675 Höhenmeter

Zwar bin ich darauf eingestellt, den Nachmittag lesend in der Gaststube der Ferme zu verbringen, aber kurz nach meiner Ankunft klart es auf — umso besser. Zum Glück haben meine knöchelhohen Radschuhe dem Dauerregen standgehalten (wahrscheinlich die wasserabweisende Wirkung einer mittlerweile homogenen Schlammschicht): So können sie sich als Wanderstiefel bewähren, als ich, diesmal nur mit der Fotoausrüstung behängt, noch einmal auf den Petit Ballon steige.

Blick vom Petit Ballon zur Route des Crêtes

Die Aussicht Richtung Hauptkamm ist beeindruckend: Oberhalb etwa 1000 Metern ist alles in dichte Wolken gehüllt, unterhalb dessen sind die Farben der Landschaft so frisch und klar, wie sie nur ein herbstlicher Regenguss zaubern kann.

Trotz wiederum starken Windes und beißender Kälte (alles Windabweisende in meiner Reisegarderobe hängt zum Trocknen in der Ferme) tummle ich mich ein, zwei Stündchen am Gipfel und rücke den Schönheiten der Natur mit der Kamera auf den Pelz.

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