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Vogesen: Etappe 1

Colmar mit seiner Zuckerbäcker-Innenstadt kenne ich schon. Deshalb geht’s nach der Bahn-Ankunft am frühen Nachmittag gleich auf die Ausfallstraße nach Westen. Zwei, drei lockere Kilometer zum Einrollen und Wiedergewöhnen an die gepäckbedingt trägere Lenkung des MTB, bevor in den Weinbergen hinter Wettolsheim die erste „Bergprüfung“ auf dem Programm steht. Den ersten Höhenmetern auf schmierigem Asphalt folgen anspruchsvolle, steile Wurzel- und Geröllpfade hinauf auf den Kamm, dem ich für den Rest des Tages entlang der Fernwander-Route G.R. 532 in Richtung Petit Ballon folge.
G.R. 532 vor dem Col de Firstplan

Auf etwa 700 Meter Höhe lässt sich’s weitgehend mühelos dahinrollen, wobei das nasse Laub auf teils schmalen Pfaden permanente Konzentration erfordert. Nur hin und wieder geben Schneisen im dichten Wald den Blick frei auf die sanft hügelige Umgebung. Zwei oder drei Wanderern begegne ich, ansonsten Stille stundenlang.

Hinter der Straßenkreuzung am Col de Firstplan folgt die G.R. 532 einem Forstwirtschaftsweg. Das macht das Fahren einfacher, aber auch langweiliger. Wie zur Entschädigung eröffnen sich nun jedoch Perspektiven auf den Petit Ballon, an dessen Hängen sich die gröber werdende Schotterpiste bald mit streckenweise über 20 Prozent Steigung hinaufzieht. Die erste Ferme-Auberge, Strohberg, bei der ich nach Unterkunft frage, bietet keine Nachtlager an; also weiter bergauf Richtung Gipfel.

Zur Begleitung der letzten drei Kilometer gibt es ein wenig Regen, aber die Ferme-Auberge Kahlenwasen, malerisch gelegen auf 1100 Metern Höhe und mit prächtigem Blick ins Munstertal, hat ein warmes, trockenes Plätzchen für mich, außerdem eine ordentliche Küche. Zwar erschließen sich dem Veggie die Reize der elsässischen Cuisine nur bedingt, aber mit Eguisheimer Pinot Noir und hausgemachten Bergkäsen ist schon gut leben.

Tagesstrecke: 28,0 km Anstiege: 1300 Höhenmeter

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